Dienstag, Mai 30, 2006

Drei Begegnungen mit Ungarn

Bild oben: es ist Scheißwetter und die Russen kommen die Donau hoch.

1.
Letzte Woche Montag, 23.08h, ELTE-Uni Südgebäude.

Ich war also wieder etwas länger im Büro und mache mich auf den Heimweg. Dem Pförtner unten rufe ich noch ein freundliches jó éjszakat zu und halte mein Portmonnaie gegen den Scanner um in die Nacht zu entschlüpfen... Nur: die Tür geht nicht auf. Da fällt es mir ein: für den Trip nach Lausanne habe ich natürlich alle unwichtigen Karten aus dem Portemonnaie gepackt, und ich muss vergessen haben, die Zugangskarte wieder einzustecken. Ich hatte es schon mal berichtet: aus diesem Gebäude kommt man nachts nicht raus ohne Magnetkarte. Oder höchstens, indem man dieses Kästchen neben der Tür einschlägt und den grünen Knopf darin drückt, aber dann geht der Alarm los.

Das letzte will ich lieber vermeiden, also gehe ich mit schuldbewußtem Blick zum Pförtner (der Marke Pedus) und erkläre: ich habe leider meine Karte zuhause vergessen. Er sagt nichts und schaut nur. Ich bin schon ziemlich müde, aber ich kratze also mein Ungarisch zusammen und frage das aus meiner Sicht offensichtliche: "Wie kann ich jetzt hier rauskommen?" - ich meine damit natürlich eher "Bitte öffnen Sie mir die Tür", aber mir fällt gerade nicht ein, wie ich das auf Ungarisch sagen kann. Der Pförtner versteht die implizite Bitte aber nicht und sagt nur: "Gar nicht. Ohne Karte kann man hier nachts nicht rein oder raus."

Da wusste ich, dass das hart wird. Da ich eben ziemlich müde war, perlte mir mein Ungarisch nicht gerade in goldenen Versen von den Lippen. Etwa 10 Minuten später war ich dann da raus, nicht ohne mir eine längere Standpauke anzuhören, eine umständliche Rechtfertigung abzugeben, meinen vollen Namen zu hinterlassen, meine Abteilung und Zimmernummer anzugeben, sowie meine Adresse in der Teréz körut zu nennen.

Und dann merkte ich zu hause, dass ich die Karte doch dabei hatte und sie wohl nur gegen den falschen Kasten gehalten hatte.


2. Letzten Sonntag morgen, 0:45h im Nachtbus in Buda mit Ziel Blaha Lujsa tér

Der Bus kommt endlich. Einige Leute warten an der Haltestelle, ich habe den Da-Vinci-Code gesehen und will nach hause. Als alle sitzen, fährt der Bus aber nicht los. Der Busfahrer öffnet sein Türchen in den Fahrgastraum und erklärt: "Um 38 soll ich laut Fahrplan erst weiterfahren. So lange warten wir." Die Gruppe von deutschen Medizinstudenten, die auch aus dem Originalversionskino kommen, versteht nicht, so dass Ungarn von hinten im Bus übersetzen. Ich schaue auf die Uhr: noch acht Minuten.

Jetzt wird es skurril. Der Fahrer kräht fröhlich auf deutsch: "Nur ein Bier!" und holt eine dieser Plastikflaschen Bier aus seiner Tasche. (Das ist aber alles, was sein Deutsch hergibt.) Er geht raus. Leider kann ich nicht genau sehen, ob er das Bier wirklich trinkt oder nicht, aber als er zurückkommt, ist er bester Laune. Er stellt sich noch 5 Minuten in die Kabine und erzählt irgendetwas auf ungarisch. Die Ungarn im Bus finden das wohl echt witzig, denn sie lachen immer wieder laut (alle an den gleichen Stellen). Ich fühle mich den anderen Deutschen etwas überlegen, die offensichtlich gar nichts verstehen (weil ich mir einbilde, mehr Ungarisch zu können, als die), ärgere mich aber gleichzeitig, dass ich eigentlich auch nichts verstehe.

Als der Bus dann fährt, macht sich der Fahrer einen Spaß daraus, die Innenbeleuchtung rhythmisch ein- und auszuschalten, so dass ich nicht mal mehr vernünftig in meinem PestiEst (das Budapester 030) lesen kann.


3. Sonntagnachmittag, 18:40h, Szechényi Bad, Cafeteria

Ich komme nach dem Baden in die Cafeteria und will gerne diese geilen gelben Handtücher mit der dunkelblauen Aufschrift Budapesti Gyógyfürdő Rt. kaufen, die draußen in der Vitrine ausgestellt sind. Also frage ich die Verkäuferin höflich, ob es die hier gibt - so wie es da draußen dran steht. Sie erzählt mir etwas, das ich nicht verstehe, aber offensichtlich kann ich die Dinger da nicht bekommen, soviel verstehe ich schon. Also gehe ich noch mal ins Foyer zur Kasse, wo man mir bestätigt, dass es die Dinger doch in der Cafeteria gibt. Also gehe ich wieder in die Cafeteria. Grober Fehler. Ich habe die Wut der Verkäuferin angestachelt. Komischerweise verstehe ich dieses mal ziemlich gut, was sie auf meine Bemerkung antwortet, dass die an der Kasse gesagt haben, hier könne man die Handtücher kaufen:

Fies keifender Tonfall eines Berliner Busfahrers, den man gerade bei seiner Pause stört: "Ick habe ihnen doch eben schon jesajt, ick bin hier heute alleine, da könnse doch beileibe nich erwartn, dass ick jetzte runterjehe nur um Ihnen dit Handtuch zu holen und hier allet stehn un liejen lasse. Da müssense schon morjen wiedakomm oder sonstwann is mir doch ejal." (Sinngemäße Übersetzung)
Ouh mann. Serviceorientiertheit ist eigentlich nicht mein Fetisch, aber ich wollte der was abkaufen und hatte ihr auch nicht vor die Füße gespuckt.

So, jetzt schaue ich schnell Ungarn - England im Fernsehen (Deutschland - Japan läuft hier nicht). Und freue mich total auf Martin, der morgen kommt!

Nachtrag um 23:34h. Fussballspiel leider verpasst. Bin immer noch in der Uni. Jetzt aber schnell heim! England scheint abe rin guter Form zu sein, und sie haben 3:1 gewonnen. Kann man ja beides von unseren Jungs nicht behaupten. Mist.

1 Kommentare:

Anonymous Anonym meint...

jahaaa, florilein, fußballtechnisch hab ick mir wohl det bessere land ausjesucht...!

31.5.06  

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Sonntag, Mai 28, 2006

Gerhartberg


Die Sicht vom Géllert-Berg ist wirklich phänomenal. Von unten sieht er gar nicht so hoch aus, aber man überblickt die ganze Stadt aus der Vogelperspektive. Der Hügel ist übrigens nach St. Gerhart benannt, der die Ungarn damals christianisieren wollte. Als altes heidnisches Reitervolk mit Stammesriten etc. haben die davon irgendwann die Nase voll gehabt und den guten Gerhart dann kurzerhand in ein Fass gesteckt, in das sie vorher Nägel geschlagen hatten (von außen nach innen), und das Fass den besagten Berg hinunterrollen lassen bis in die Donau. Das war das tragische Ende eines Heiligen...

Auf den Weg nach oben hat mir Tamás meine neuen ungarischen Lieblingswitze beigebracht. Der erste verdeutlicht, wie wichtig die Längen der Vokale sind. Sagt man nämlich statt egészségedre einfach egész seggedre, dann heißt das nicht "Prost" sondern "Auf deinen ganzen Arsch." Ha ha haaaa! Genau mein Niveau. So wie der zweite Witz: Wie heißt der deutsche Rentner? Hans Régenkurt! Ha ha haaa. Ach so: régen kurt heißt "es ist lange her, dass er gepoppt hat." Auf diesem Niveau bewege sich also meine Sprachkenntnisse. Reicht eigentlich auch schon.

Oben auf dem Berg ist auch eine Art Fotoausstellung, Budapest im Wandel der Zeiten. 1945 haben wir Deutschen es in einem eher schlechten Zustand zurückgelassen. Die Kettenbrücke sah z.B. so aus:

Kein Wunder, dass man vor Freude gleich ein Freiheitsdenkmal gebaut hat und da ganz oben aufgestellt hat. Das ist auch wirklich imposant:


Noch zum Thema Niveau: gestern ist mir aufgefallen, dass ich das ganzseitige Interview mit Halle Berry eigentlich in einem Rutsch durchlesen und verstehen konnte, wogegen schon ein kleiner Artikel über die von der neuen Regierung geplante Verwaltungsreform ohne Wörterbuch gar nicht und mit mehr schlecht als recht zu bewältigen ist. Gut, ihr werdet - zu recht - sagen, das Halle Berry auch nichts tiefschürfendes zu berichten hat. Ich glaube trotzdem, ich sollte davon absehen, die innenpolitische Berichterstattung aus Népszabadság mehr als oberflächlich zu studieren. Außenpolitik geht auch viel besser; den Artikel über Volker Beck in Moskau konnte ich eigentlich auch schon prima lesen. Musste nur schnell nachschauen nach ver "schlagen" und szélsőségesek "Extremisten."


Ich habe mich übrigens gründlich getäuscht, was das Budapester Wetter angeht. Ich war davon ausgegangen, in ein südliches, mediterranes Klima zu gelangen und einen der schönsten Frühlinge überhaupt zu geniessen. Stattdessen regnet es heute schon wieder - wie vorgestern auch - und die Temperaturen sind unter 20°. OK, ich weiß, dass es in Berlin zur Zeit schlimmer ist.

Anonsten nur ein paar Neuigkeiten
  • Habe gestern den "Da Vinci Code" gesehen, war dann etwas verwirrt. Wer hat warum wen angerufen und warum wusste dann der andere dass der eine gar nicht wegen dem Gral da war und was hatte nochmal das Opus Dei damit zu tun?
  • Ich glaube, ich bin der Berge-Conjecture auf der Spur... das wäre super. Hatte vorgestern unter der Dusche eine Eingebung. Wenn das stimmt, hat sich mein Aufenthalt hier auf jeden Fall gelohnt.

1 Kommentare:

Anonymous Anonym meint...

vergiss den da vinci code. über so nen schlechten film muß man sich nu echt nicht den kopf zerbrechen. lies lieber das buch, das ist gut.

31.5.06  

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Donnerstag, Mai 25, 2006

Herrentag not for me

Will hier nur mal kurz anmerken, dass ich die ganze Feiertagssaison in Deutschland verpasse... hier in Ungarn gibt es längst nicht so viele davon. Neben Karfreitag ist auch Himmelfahrt davon betroffen. Also sitze ich im Büro! Gleich gehe ich aber mit Tamás den Géllert-Hügel besteigen, freu mich schon auf die Aussicht. Morgen gibt's dann Fotos.

Ach so, mir ist jetzt auch eingefallen, wie ich dieses blöde Englisch umgehen kann. Ich tu einfach so, als könnte ich kein Englisch. Da Deutsch hier auch oft gesprochen wird, gebe ich mich einfach als Spanier aus. Da ist es auch extrem glaubwürdig, wenn ich sage, ich kann keine Fremdsprache. Obwohl, Moment mal. Es ist dann wieder komisch, dass ich ausgerechnet Ungarisch lerne. Als Spanier. Ich weiß ja auch nicht.

Also, feiert euren Feiertag und denkt an mich!

So, hier noch ein par lustigste Links:

Ein super Unterhosensafe.
Zeug auf Katzen.

Solche Sachen und andere gibt es einmal wöchentlich von popbitch. Kann ich nur empfehlen!

2 Kommentare:

Anonymous Anonym meint...

ja toll, wenn ich alle deine links schon kenne! so haben wir nicht gewettet! außerdem hättest du schreiben müssen: popbitch, was voll lohnt und mir hans empfohlen hat. außerdem solltest du deinen blog so einstellen, dass links in einem neuen fenster geöffnet werden - falls das geht. alle wollen doch eh immer wieder zurück. und der tollste link im letzten newsletter war doch wohl definitiv: http://www.mailonsunday.co.uk/pages/live/articles/news/news.html?in_article_id=386136&in_page_id=1770 - um das mal nachzutragen. aber das war dem herrn wohl nicht trashig genug und zu konventionell vom humor her! wir sind ja ach so avantgarde... *stänkerstänker* was macht überhaupt olle georg? ist der wieder in berlin? ich glaub, wir sollten mal wieder telefonieren, eh ich hier deinen blog vollspamme. kannst du kommentare auch löschen übrigens? bestimmt... hmmm... schade...

25.5.06  
Anonymous Anonym meint...

Disfruta!

http://www.e-spanyol.hu/jatek.php

26.5.06  

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Mittwoch, Mai 24, 2006

Subways

Die Worte "Fábian Csaba ist zwei Zimmer weiter gezogen" gehen mir zwar mittlerweile leicht über die Lippen, weil jeden Tag mindestens drei Studenten in das neue Zimmer hier kommen und den suchen. Aber warum ist das denn eigentlich nicht zu schaffen, ein Subway-Sandwich auf ungarisch zu bestellen? Gestern erzählte Alex, dass dieser Trend der 1000 Auswahlmöglichkeiten (wie z.B. bei Starbucks) den Leuten das gute Gefühl geben soll, viele Entscheidungen getroffen zu haben. Für mich stellt er im Moment noch immer ein unüberwindbares Hindernis dar. Heute hätte ich es fast geschafft! Ich weiß jetzt nämlich schon, wie man richtig sagt, welches Brot man will. (Nämlich ungefähr so, wie man fragt ob bestimmte Schuhe auch in 42 da sind.) Ich war auch ganz super drauf weil ich gerade wieder aus der Stunde mit Zita kam.

Ich gehe also an den Anfang der Subways Theke und sage zu dem netten Mädel: "Ein langes BMT bitte mit italienischem Brot." Gut. Sie tut das Zeug in das Brot. Dann der Schock. Ihre Kollegin steht daneben, ebenfalls mit einem angefangenen Sandwich vor sich, der Typ vor mir verlässt aus irgendeinem Grund die Schlange und die andere Frau fragt mich - mit einem fremden Sandwich vor sich und offensichtlich darauf Bezug nehmend - , ob ich alle Salatzutaten drauf haben will. Ich überblicke die Situation nicht recht und bin auf dem falschen Fuß erwischt - geistesgegenwärtig antworte ich aber: "Das ist nicht mein Sandwich." Sie überlegt, ich gewinne Zeit. Einen Augenblick später die tragische Wendung: die erste Kollegin trägt mein Sandwich um die zweite Frau herum, aber die zweite übernimmt. Und damit war ich von dem netten jungen Mädchen bei einer älteren Frau gelandet, die leise sprach, nuschelte und mich grundsätzlich nicht anschaute wenn sie mir ihre Fragen stellte. Die nächste: ob ich also allen Salat will - locker pariert. Wollte ich. Dann eine, die ich erst nicht recht blickte... Oliven? Ja klar, Oliven. Nochmal gut gegangen. Ich bin fast am Ende der Theke. Nur noch die Frage der Soße. Senf... und Mayo. Proaktiv beantwortet, jetzt kann nichts mehr passieren, wenn sie mich fragt, ob ich was trinken will, weiß ich, wie ich verneine... Aber dann. Ich dachte erst sie meint mich jetzt nicht, sie sprach auch nur halb laut und schaute mich nicht an... als ich realisiere dass sie mich doch meint und nochmal fragt ist das Adrenalin bei mir schon zu hoch, ich schaue etwas überfordert, sie fragt nochmal, ich bin ratlos, dann fällt der Groschen: Mitnehmen oder hier Essen? Mitnehmen! Mitnehmen! Aber neeeeeein...

Zu spät. Ich habe wieder mal versagt. Sie wechselt in ihr gebrochenes Englisch. Onethousandandtwentysix Forint Please. Köszi. Fuck Off.

Die Moral von der Geschicht: Ungarisch ist wirklich schwer und ich werde es nicht fließend oder auch nur passabel sprechen, wenn ich wieder nach hause komme. Aber gleichzeitig habe ich in der Stunde mit Zita insgeheim beschlossen: ich mache weiter. Ihr könnt mich mal. Ist mir egal, wenn das für nichts gut ist auf der Welt.

3 Kommentare:

Anonymous Anonym meint...

Flori, ich bin stolz auf dich! mach weiter!
Außerdem ist das doch zu was gut, denn wie könntest du sonst so schicke sachen wie köszi und bolond und agaskodo teliverek sagen. Und alles hübsch mit Akzenten dekorieren. Die hab ich jetzt mal weggelassen, das überlass ich lieber den Profis. Und dir. Was ja das Gleiche ist...(schleimspurrrrrrr...)

24.5.06  
Anonymous Anonym meint...

oh mann, ich entschuldige mich für meine unentschlossene art der groß- und kleinschreibung im vorherigen kommentar. geh ab jetzt mal auf nummer sicher und schreib nix mehr groß. so.

24.5.06  
Anonymous Anonym meint...

Jancsi,
Soha ne add fel!
Zu den Arschlöchern, die für Dich keine Geduld haben sag' einfach nur "nyasgem" ... aber dann lauf!
Csak így tovább!
T

25.5.06  

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Montag, Mai 22, 2006

97% Bolond

So, heute gibt's wohl eher einen etwas fotolastigeren Blog. Auf dem Bild hier sieht man Lausanne. Wie ich schon angedeutet hatte, ist die Stadt total hügelig, daher kommen diese ganzen "Viadukte", eigentlich Straßen zwischen den Bergen. Komischerweise ist die Fussgängerzone dann total steil. Das sieht sehr merkwürdig aus, wenn Leute da runter laufen.


Die Schweiz ist ja so verdammt reich: in Lausanne (130.000 Einwohner) bauen sie jetzt die zweite (!) U-Bahnlinie. Da musste ich natürlich ein billigeres Hotel nehmen. Hotel "à la gare"... und dementsprechend war dann auch der Ausblick aus meinem Zimmer:


Der Workshop an der EPFL war ziemlich gut. Ich habe mich geärgert, dass ich keinen Talk angemeldet hatte... aber so konnte ich es entspannt geniessen. Jetzt bin ich auch wieder ziemlich absodeht was die neuesten Erkenntnisse in der Diskreten Optimierung angeht. ("Absodeht" hat meine Oma immer statt up to date gesagt.)


Danach bin ich dann zum Bahnhof gehetzt und habe schnell den Zug nach Zürich genommen. Die Schweiz hat übrigens in Punkto Mehrsprachiges Zusammenleben den Bogen raus, ist mir aufgefallen, als ich da im Zug saß: alle können zumindest ein bißchen die anderen Sprachen (also vornehmlich Französisch und Deutsch auf meinem Weg), alle Schilder etc. am Bahnhof sind mindstens dreisprachig (auf den Geldscheinen ist auch noch rätoromanisch drauf) -- und im Zug schaltet die Durchsage fast unmerklich von Französisch (Lausanne) über Französisch-Deutsch (Biel/Bienne) nach Deutsch (Zürich). Da ist die Welt noch in Ordnung.

In Zürich bin ich dann mit Alex und Christian um die Häuser, die ihr unten samt Doro, Alex' Freundin, seht. Ich war zunächst allerdings ein bißchen sauer auf Christian, weil der Karten für Brasilien-Kroatien im Olympiastadion hat. Das beste Spiel der Vorrunde!

Die Location an der diese Bilder entstanden sind, war übrigens ziemlich geil. Ein Freibad, in dem man auf so Sitzkissen auf Holzplattformen direkt überm Wasser sein Bier trinken konnte.


Obwohl es gar nicht so lang ging und ich zeitig losgefahren bin, hätte ich fast den Rückflug verpasst. Es war nämlich so eine lange Schlange beim Check-In, und ich habe es versäumt, mich rechtzeitig vorzudrängeln.


So, jetzt bin ich wieder in Good Old Budapest... und das letzte in Kürze:
  • Die Tram vor meiner Haustür fährt schon wieder! Jetzt ist sie nur noch zwischen Blaha Lujza und der Uni gesperrt, aber auch da soll angeblich in zwei Wochen vorbei sein. Es passieren noch Zeichen und Wunder!
  • Ich hatte heute wieder bei Zita Ungarisch. Habe bei der Gelegenheit festgestellt, dass die Rektionen der ungarischen Verben echt kompliziert sind, sobald der Sinn etwas ins Abstrakte geht -- man muss sie sich einfach merken.
  • Das Semester ist jetzt vorbei... unten seht ihr die kleine Feierlichkeit am Lehrstuhl.
  • Ich habe den Grand Prix verpasst! Ungarn ist dieses Jahr nicht dabei gewesen, und keiner, den ich hier kenne, empfängt ARD... obwohl einige deutsches Fernsehen haben. Habe erstmal Frustsaufen veranstaltet. Ziemlich böse. Sonntag war gelaufen.
  • Mir fehlten nur 3 Punkte (von 100 möglichen) bei meiner Ungarisch-Prüfung. Insbesondere waren sogar fast alle Imperativformen richtig, obwohl ich mir unsicher war. Streber-Häns-Bolond in Action. Bolond ist mein neues ungarisches Lieblingswort. Es heißt soviel wie "verwirrt, irre."

3 Kommentare:

Anonymous Anonym meint...

Grüetzi,
Wohnst Du etwa im Bolondok Háza wo
"Bolond lyukból bolond szél fúj" und "Egy bolond százat csinál" und man "bolondgomba" frisst?
Ne bolondozz, Blond Bolond!!!
T

23.5.06  
Anonymous Anonym meint...

...könntest Du denn die Berichterstattung über Szusza diskret optimieren? HC

23.5.06  
Anonymous Anonym meint...

Ach so, ja, zum Thema Eurovision...

http://www.sueddeutsche.de/,spol1/panorama/artikel/358/76282/

oops

23.5.06  

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Donnerstag, Mai 18, 2006

Toni & Guy

Unsere Frau bei der EU: Maria G. aka "Die Alte"

Ich komme um vor Langeweile. Ich bin hier in Lausanne, weil hier ein Workshop von ADONET ist, dem EU-Netzwerk, von dem ich mein Geld bekomme. Es gibt hier meist fachliche Vorträge, aber der heutige Nachmittag steht ganz im Zeichen des Reviews durch eine Offizierin der EU-Kommisision. Jeder, der schon mal an einem solchen Treffen teilgenommen hat, wird wissen, was ich meine.


Da kann ich euch ja mal von den zwei peinlichen Erlebnissen gestern berichten:

So sehen Flughafenschilder in Osteuropa aus: Air Kazakstan und Air Ukraine!

Erste Szene
Flughafen Budapest Ferihegy 2. Kurz vor dem Abflug mit Tamás und Attila. Ich will also noch schnell Zigaretten kaufen, weil ich weiß, dass die in der Schweiz teurer sein werden. Rein in den Duty-Free-Shop. Ich nehme mir eine Stange Malle lights, geh zur Kasse.

"Kann ich die auch kaufen, wenn ich innerhalb der EU fliege?"
"Nein, da müssen Sie die ungarisch beschrifteten nehmen."
Ich gehe also wieder zum Regal und nehm mir die (nur unwesentlich teureren) ungarischen Malle raus. Zur Kasse, Bordkarte vorgelegt, die Verkäuferin lasert die Zigaretten rein, zieht die Bordkarte durch den Schlitz und sagt:
"Nehmen Sie bitte die billigeren, englisch beschrifteten. Sie fliegen doch aus
der EU heraus."
"Was?"
"Sie fliegen nach außerhalb der EU."
"Nein."
"Doch."
"Nei-en."
"Doch."
"Schauen sie, ich fliege doch in die... "
*Groschen fällt, ich werde rot*
"...Schweiz."

Zweite Szene

gestern abend, Lausanne, Hotel Elite. Tamás Attila und ich kommen rein.

Rezeptionistin: "Bon soir. Ihr Namebitte?"
Tamás: "Tamás Kiraly"
Rezeptionistin: "Ja, ein Einzelzimmer. Und ihrer?"
Ich: "Geerdes."
Rezeptionistin: "Tut mir leid, ich habe keine Reservierung für sie."
Ich: "Ähm, wissen sie vielleicht, welche anderen Hotels die EPFL reserviert
hat?"
Sie: "???"
Ich: "Also, wir wissen leider nicht, in welches Hotel wir müssen."
Die Frau hat uns für völlig bescheuert gehalten. Und: zurecht. Es war halt so, dass ich davon ausging, dass wir a) alle im selben Hotel wohnen, und dass b) einer der Ungarn schon alle zur Anreise nötigen Informationen mitbringen wird. Beides war nicht der Fall! Aus der Affäre half uns, dass dann andere Leute, die zum selben Workshop angereist waren, und mehr wussten als wir, vorbeikamen.

Notiz für später: Auf die nächste Dienstreise wieder etwas gewissenhafter vorbereiten!

In Lausanne regnet es und es gibt hier - offensichtlich - einige Barcelona-Fans. Die haben sich gestern ziemlich lautstark bemerkbar gemacht. Und eines ist mir auch nicht klar: Baut man nicht eigentlich eine Stadt dort, wo es zumindest einigermaßen flach ist?

Ach ja: gestern abend war ich noch für das Match und auf ein Bier draußen. Da lernte ich dann zwei blutjunge Hotellerie-Studenten kennen. Chris aus Malta und Paul aus Paris. Als ich dann von meinem lieben Marco in Paris erzählte, fragten sie mich also, wo der arbeitet. Bei "Toni & Guy" fingen sie an zu kreischen vor Begeisterung. Paul erzählte dann, dass Anthony ihm immer die Haare schneidet, aber er redet nicht so gerne von "Anthony", lieber von Tony, weil sonst niemand weiß, dass der Toni von Toni und Guy gemeint ist. Woraufhin Chris sich beeilte klarzustellen, dass er Guy sehr gut kennt. Come on, werdet erwachsen.

1 Kommentare:

Anonymous Anonym meint...

fliegt er zu toni nach nyc oder kommt toni zu ihm nach paris? also wenn er nach paris kommt, dann bin ja echt enttäuscht das er nie bei uns im salon vorbeischaut und mal hallo sagt!!! :-) bissous

18.5.06  

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Mittwoch, Mai 17, 2006

Zeichen und Wunder

Mann, wenn man gerade denkt, alles ist Mist, tut sich irgendwo ein Lichtblick auf. Eigentlich wollte ich ja meinen Post gestern noch mit einem lustigen Bericht darüber würzen, wie in den letzten zwei Tagen immer wieder Studenten in das neue Zimmer kamen und nach dem vorherigen Bewohner, Fábian Csaba, fragten. Das habe ich wohl instinktiv deshalb vergessen, weil ich schon beim erteilen der einfachen Auskunft, dass der umgezogen ist, an die Grenzen meiner ungarischen Sprachkenntnisse stieß. Und überhaupt, mit der Berge-Conjecture komm ich eher schleppend voran, ich weiß noch immer nicht, mit wem ich am Samstag rituell den Grand Prix gucken soll... alles Mist eben.

Und siehe da: eben sitze ich verschlafen im Wohnzimmer und frühstücke und da höre ich im Radio, dass der Ministerpräsident in Népszabadság ein Interview gegeben hat, das die sozialistische Presse darüber dies und das meinte, was der Kommentator dazu sagt, und was er denkt, was der Ministerpräsident jetzt tun muss... was daran der Lichtblick ist? Ich habe das verstanden! Erst fiel es mir gar nicht auf, aber auf einmal merkte ich, dass ich dem Radioprogramm halbwegs folgen konnte! Etwas, das mir eben noch undenkbar schien! Jippie! Ich gehe jetzt schnell meine Miete zahlen, eine Monatskarte kaufen und: die Ergebnisse meiner Ungarischprüfung vom Freitag abholen. Da dürfen wir gespannt sein. Habe nur das dumpfe Gefühl, dass etwa die Hälfte meiner unregelmässigen Imperativformen einer eher freien Interpretation der ungarischen Grammatik entstammten. Ich werde berichten, aber wohl erst aus Lausanne. Sziastok!

PS Kann mir irgendjemand bei folgendem Problem helfen? Ich kann ja auf meiner Anlage ganz normal Radio hören. Wenn ich Rechner oder MP3-Player anschließe, funktioniert es auch gut - zunächst. Nach ein paar Minuten oder wenigen Liedern aber klingen die Boxen auf einmal, als seien sie ganz übel durchgebrannt (beim Rechner etwas früher, beim MP3-Player etwas später.) Abhilfe schafft es dann, wenn ich da Kabel kurz aus der Buchse (des Rechners) ziehe und gleich wieder reinstecke. Dann klingt es wieder normal, aber nur ein paar Minuten. Was ist denn das??

4 Kommentare:

Anonymous Anonym meint...

du hast probleme... hier haste mal nrichtiges kleines drama: bin heute von nem typen gedumped worden, den ich eigentlich zuerst dumpen wollte. und er ist mir nur deshalb zuvorgekommen weil ich den anstand besaß, ihn im gespräch ganz sanft abschießen zu wollen. er hat's mir per sms mitgeteilt. und seine letzten worte waren: "all the best".
so, genug your blog-space geklaut. det mußt ick ma loswerden.

all the best,
randa

17.5.06  
Anonymous Anonym meint...

Na das hört sich ja komisch an mit den Boxen... irgendwie als würde ein Wiederstand vollaufen oder so. Aber sag mal. Du hast doch Elektrotechnik studiert. Geht sowas überhaupt?

Gruß
Raoul

Achja... neue Bandwebsite ist da... www.colored-n-blind.de

18.5.06  
Anonymous Anonym meint...

@ randa:

Vergiß die Typen, alles feige Ärsche ;-)

18.5.06  
Anonymous Anonym meint...

hier übrigens noch ein weiterer link zu einer meiner lieblingsseiten www.maddox.xmission.com . schaut's euch mal an, der typ ist hilarious.

@ raoul: danke, appreciate your empathy. ;o)

18.5.06  

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Dienstag, Mai 16, 2006

Comfort de luxe

Also, hier war vielleicht einiges los in letzter Zeit. Am Montag morgen sah ich mich zunächst mit der Situation konfrontiert, dass András Prekopa wieder in sein Büro wollte. Zum Glück kam er zur selben Zeit wie ich und ich konnte schnell das unterwürfige Programm abspulen und sein Zimmer fluchtartig aufräumen und verlassen. Mein holländischer Kollege Dion hatte mich ja vorgewarnt. Jetzt sitze ich zwei Zimmer weiter, aber nicht mehr alleine sondern mit Jácint und Gyuszko. Gyuszko spricht ziemlich gut deutsch und ist immer recht froh, wenn er es mit mir üben kann. Außerdem schiebt er gerade die Fertigstellung seiner Dis vor sich her, habe ich das Gefühl. Sorgt also für Ablenkung.

Ich war gestern aber eh nicht so 100% auf dem Posten, nach Georgs Geburtstagsfeier. Da hat sich doch so eine 20jährige ursprüngliche Bulgarin aus Prenzlau, die Berlinerisch mit bulgarischem Akzent spricht, in den Kopf gesetzt, mich jetzt als Mastermind für die Planung ihrer amourösen Abenteuer einzuspannen. Ob sie sich jetzt an diesen total süßen Typ in der Uni ranschmeißen soll oder ob sie lieber abwarten soll und so. gähn konnte das gerade noch abbiegen indem ich geflissentlich vergessen habe, ihr meine Nummer zu geben. Auf der Feier gab es dann noch eine linguistische Überraschung: ich sprach mit einer ziemlich netten Halbfinnin (halb Deutsche), die hier auch Medizin studiert. Und siehe da: ihr fließendes Finnisch bringt ihr gar nichts im Ungarischen. Null. Überhaupt nichts. Obwohl ich dann mit investigativen Nachfragen rausbekommen habe, dass die Grammatik doch ähnlich ist. So mit Besitzsuffixen und subjektiver vs. objektiver Konjugation und Vokalharmonie.

Kreisch! Wie toll. Emusic hat auf einmal die neuesten Releases von Get Physical für mich im Abo... jippie. Das ist in letzter Zeit meine Lieblingsmusik. Auch das sorgt für etwas Ablenkung.

Tisza ist echt doof. Jetzt war ich auch in deren Shop im Westend. Ich will unbedingt diese Schuhe hier haben, die comfort de luxe fehér lime fekete:



Ich find die so geil! Aber es gibt sie weiterhin nicht in meiner Größe... jetzt hat die Verkäuferin gesagt: Mitte Juni vielleicht. Na schauen wir mal.

So, jetzt freu ich mich auf die Schweiz, morgen Nachmittag geht's los, bis Samstagabend.

PS Wieso sagen mir eigentlich Leute wiederholt, sie würden meinen Blog "durch-" oder auch "aufarbeiten"? Das soll doch keine Arbeit sein!

3 Kommentare:

Anonymous Anonym meint...

der einwand des auf- durcharbeitens des blogs, ist sicherlich auf die vielen links, die du neuerdings einarbeitest zurückzuführen!
aber HASI, weil du's bist...
bissous

17.5.06  
Anonymous Anonym meint...

Hyvää päivää, (also Guten Tag auf Finnisch)

habe diesen interessanten Link gefunden:

http://www.phf.uni-rostock.de/imd/41/ungarn_finnland/Inhalt/de/laender.html

Gruss,
Tamas

17.5.06  
Anonymous Anonym meint...

Szia Jancsi,

Nur für Dich: Sätze die im Ungarischen und noch 2 verwandten Sprachen ähnlich klingen... aber aufpassen, die wurden absichtlich von Linguisten "fabriziert" um zu demonstrieren, dass die Strukturen fast gleich sind---

http://mek.oszk.hu/00000/00056/html/213.htm

Viel Spaß,
T

17.5.06  

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Sonntag, Mai 14, 2006

Heute ist Muttertag!

Es ist mal wieder Sonntag und ich sitze mal wieder auf einen Eis-Kakao im California Coffee Connection gegenüber. Mich plagen leichte Gewissensbisse, denn letztens hatte ich die eine Kellnerin mit den wahnsinnig schönen Haaren hinterfotzig dafür bestraft, dass sie während der Abwicklung meiner auf Ungarisch vorgetragenen Bestellung ins Englische wechselte. Ich glaube, sie findet, dass sie gut Englisch spricht und möchte das dann eben auch zeigen. (Sie spricht auch gut.) Auf jeden Fall hatte sie mir 200 Ft zuviel rausgegeben und es ist mir aufgefallen, aber weil ich sauer war, habe ich nichts gesagt. Soll die doofe Kuh das doch zahlen! habe ich gedacht. Heute hat sie meine Bestellung (mal wieder) mit einem Schmunzeln angehört, mich danach aber gelobt, wie schön ich Ungarisch spreche. Habe dann als erste Maßnahme 50 Ft Trinkgeld gegeben.


Komplimenten über mein Ungarisch gegenüber habe ich ja ein zwiespältiges Verhältnis. Es ist zwar so, dass ich unter den gegebenen Umständen nicht schlecht spreche, aber es reicht eben noch lange nicht für eine halbwegs flüssige Unterhaltung. Gestern nacht hat auch Norbert, ein Freund von Tamás, im Candy gesagt, dass ich ja so fluent wäre. Obwohl ich da schon jenseits von fest und flüssig war. Na ja, ich werde also nachher ne Stunde Ungarisch machen beim Fernsehen. Es kommt Gyűrűk úra II: a két torony auf RTLKlub. Da freu ich mich schon sehr drauf. Ich habe nämlich herausgefunden, dass ich bei geeigneter Lage des Kabels (das ich quasi als Wurfantenne benutze) auch diesen Sender empfangen kann. Leider werde ich aber wohl die Schlacht um Helms Klamm verpassen, denn Georg feiert mit seiner Kommilitonin in seinen Geburtstag rein ab halb zehn, und der Film fängt um sieben an. Wer es jetzt noch nicht gepeilt hat: Gyűrűk úra heißt "Der Herr der Ringe."

Ach ja, Tamás der gute hat mir ein kleines Buch von Pétőfi Sándor geschenkt, dem Dichter von der Brőcke, die zur Uni főhrt. (Ups, vergessen, die ungarische Tastaturbelegung auszuschalten. ) Mal sehen, ich denke, ich werde mir daran die Zähne ausbeißen. Wir haben gestern "Little Brittain" auf DVD geschaut bevor wir ins Candy sind. Das ist ja wirklich geil: "I am Emily Howard, and I am a Lady. So I like to do Ladies' things." "I want that one." "I am the only gay in the village." "Welcome to Fat Fighters." ha ha haaaa Bei Candy gab's zum Eintritt eine Mix-CD, die sogar ziemlich geil ist. Obwohl ich alle wirklich geilen Stücke eh schon hatte.

Das Bild oben zeigt ein paar Kollegen von mir beim Frisbeespielen. Das haben wir nämlich am Freitagnachmittag getan. Es war gar nicht so einfach, dabei zu fotografieren, immer, wenn ich gerade abdrücken wollte, wurde ich angespielt. Ich kann euch sagen, das war eine Veranstaltung von Grobmotorikern. Als einer, der beim Schulsport immer unter den letzten in die Mannschaft geählt wurde, fühlte ich mich wie ein Einäugiger unter den Blinden. Obwohl mein französischer Kollege Vincent auch nicht schlecht war und vor allem diesen lässigen umgedrehten Wurf aus dem Handgelenk drauf hat, der mir einfach nicht gelingen will.

Ein Bild bin ich euch noch schuldig, aber wegen des tollen Fotomaterials letzte Woche habe ich es aufgehoben. Mein Ungarischkurs:

Kommentar eines nicht näher genannten Kollegen von mir zu Darja: "Die geile Sau." Stimmt auch. Leider ist sie nicht meine beste Freundin geworden, obwohl sie schon ne coole Tussi ist. A propos Kollegen: auf Anfrage stelle ich hier nochmal meine wichtigeren Kollegen vor. Da gibt es Tobias, mit dem ich ein Zimmer teilte, dann Heiko von der TU, Andreas, de-fakto und fachlicher "Betreuer" meiner Dis, Alex aus Zürich (schickes Foto, wa?). Alex und Christian besuche ich nächsten Freitag in Zürich, da freue ich mich schon sehr drauf!

So, jetzt mal schnell zu Frodo und Konsorten! Obwohl, vorher sollte ich noch mal schnell zum K&H Automaten am Oktogon, mein Handy aufladen.

Ach so: meine eigene Mutter kann ich heute gar nicht erreichen, die ist nämlich mit meinem Stiefvater in Thailand, auf Koh Sameh oder so. Kein Telefon, nix Email... leider sind damit auch zwei treue Leser dieses Blogs temporär verloren.

1 Kommentare:

Anonymous Anonym meint...

LITTLE BRITTAIN!!!! "yeahbutnobutyeahbutnobutyeahbut....I ain't done nothin'!"
Hach, ich liebe es! Habe schon alle Staffeln gesehen. Aber ich muß ja auch, muß mich ja schließlich mit der Kultur meines Gastlandes auseinandersetzen.

Und Darja, die geile Sau, erinnert Dich also an mich. Aha. Weiß noch nicht so genau, was ich davon halten soll. Tut mir aber trotzdem leid, daß das mit dem dicke Freunde werden nicht geklappt hat. Is halt nicht jeder ganz so geil wie wir...

15.5.06  

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Samstag, Mai 13, 2006

Kotze Girls

Ouh weia. Ich hatte ja den Plan einer Party im Waldhaus erwähnt... nun ja, er ist Wirklichkeit geworden. Ganz, ganz schlimmes Besäufnis. Gewisse Leute wollten einfach nicht aufhören, bevor (gegen halb vier) der letzte Tropfen ausgetrunken war. Und ich habe dann ja immer das Nein verlernt. Wir hatten den 1A Wein aus der Villa Vigoni mitgebracht und dann für später noch eine 5-Liter Pulle. Obwohl auch die gar nicht übel war. Dabei habe ich dann so lustige Sachen gelernt, wie cozze. Das heißt auf italienisch "Miesmuscheln" und meint meistens häßliche Mädchen. O-Ton Fausto: "If you say Kotze, it means Kotze Girls in Italy". Na dann. Ich habe dabei natürlich auch Fotos gemacht:

Sagen wir es mal so: einige von uns waren am nächsten Morgen nicht bei der ersten Session. Darunter auch ich. Um so besser, dass wir den Nachmittag frei hatten. Zur Auswahl standen zwei "social" Programmpunkte. Ich habe mich mit ein Paar Leuten für eine Bootsfahrt nach Bellagio und Varenna entschieden. Ersteres ist einfach ziemlich touristisch, es liegt genau auf der Ecke, wo sich der Comer See gabelt, also hier im Bild gegenüber:

Das Foto ist im Castello über Varenna entstanden, wo wir instinktiv rauf sind. Da hat gerade ein Falkner eine Horde italienischer Kinder bespaßt. Die haben vielleicht gejohlt, wenn der Falke ankam! Ich habe nicht gejohlt, sondern nur geschrien, als er direkt auf mich zukam und mich auf den Boden geworfen. So ein Teil kann aber auch Respekt einflössen... auf jeden Fall ein traumhafter Blick. Da war es gar nicht so schlimm, dass das Wetter gar nicht mitgespielt hat - wie an den ganzen Tagen in Italien.


Gestern ging's dann zurück nach Budapest. Wobei mein Vater gerade -- zu Recht -- fragte, warum ich überhaupt nach Budapest zurückfliege, wenn ich doch ab Mittwoch schon wieder in der Schweiz bin? Ich habe den Flieger fast verpasst, weil so ein Stau auf der Autobahn war. Wir fuhren zu 16 vom Comer See nach Bergamo zum Flughafen. Ich sollte als erster fliegen. Di, der Chinese, der hier auch schon mal abgebildet war, war erst 20 Minuten nach mir dran. Er war aber viel aufgeregter als ich! Ich hatte aus irgendeinem Grund einen Anflug von innerer Reife und stellte mich schon darauf ein, wie schön es wäre, mit dem Zug nach Budapest zu fahren. Dann war im letzten Moment der Stau vorbei, und ich habe es noch geschafft.

Auf jeden Fall saß neben mir ein etwas hibbeliger -- aber todschicker -- Kunststudent namens Misi (sprich: Mischi). Er kam gerade aus Turin zurück, wo er drei Monate war. Der Gute kam mir schon leicht debil vor, bis er mir erzählte, dass er a) am Vorabend seine Abschiedsparty gemacht hatte und b)
unter Flugangst leidet und deshalb einige Medikamente und auch Alkohol zu sich genommen hatte. Vor allem für a) hatte ich Verständnis, ich kann dazu nur sagen, dass ich in einer ähnlichen Situation schon am selben Tag in drei Ländern cozze hatte... auf jeden Fall hat er gesagt, er macht gerne Party und ruft mich nächste Woche an, wenn er vom Balaton wieder da ist. Könnte witzig werden.

So, dass ich hier überhaupt noch so lange am Blog schreibe muss ich wohl auf diese supergeile Platte (Trick & Kubic "Easy") schieben, die läuft und bei mir keine Müdigkeit aufkommen lässt. So, aber morgen will ich joggen, shoppen, und arbeiten (in der Reihenfolge) deshalb ist hier Ende!

PS Mein neues ungarisches Lieblingswort: stimmel, "es stimmt". Hi hi.

Dienstag, Mai 09, 2006

Bella Italia



Also, der Comer See ist so schön, das ist einfach traumhaft. Ich bin hier auf dem Workshop in der Villa Vigoni, einem deutsch-italienischen Tagungszentrum. Meine ganzen Kollegen sind hier, und ganz viele andere Berliner und Italiener. Am Sonntag haben mich ja erstmal Heiko, Alex und Guido mit dem Auto von Bergamo abgeholt. Wir sind dann über Como nach Menaggio gefahren, und das Aha-Erlebnis war dann, als wir an den See kamen. Wow! Hier seht ihr die Jungs (neben mir in der genannten Reihenfolge) und mich vor dem See-Panorama:


Leider bin ich nicht in der Villa selber untergekommen, sondern (mit Tobi) in einem Hotel, das 10 Minuten zu Fuß entfernt ist. Das klingt zwar nicht sehr weit, aber wenn man morgens erstmal um halb neune ne Weile bergauf wandern muss, möchte man gleich nochmal frühstücken... Gestern nacht haben Tobi und ich uns nach dem ein oder anderen Wein dann auch prompt verlaufen. Wir sind einen falschen Pfad runtergelaufen, und haben es erst viel zu spät gemerkt. Dabei hat es die ganze Zeit noch in Strömen geregnet, und wir kamen nach einem Umweg von ca. 20 Minuten klitschnass im Hotel an.

Heute abend soll es bei Alex und Heiko, die im Waldhaus (noch weiter bergauf) wohnen eine Party geben, aber mir ist noch nicht ganz klar, wie wir die nötigen supplies da hinaufbringen... mal sehen. Ansonsten ist der Workshop im großen und ganzen sehr gut. Es gibt interessante Vorträge, das Essen ist unglaublich gut, die Leute sind nett... hier ist der Ausblick vom Tagungszentrum auf den See.


Was ich nicht verstehe ist, dass alle, denen ich erzähle, dass ich mit der ersten Billig-Airline Osteuropas gekommen bin, erstmal fragen, ob das nicht total unsicher gewesen sei. Ob die nicht schon auf der schwarzen Liste stehe? Das finde ich ein bißchen unverschämt. Ungarn ist schließlich - genau wie die Slowakei, aus der SkyEurope kommt - Mitglied der EU! Da herrschen dieselben Sicherheitsstandards. Also wirklich. Ziemlich lustig finde ich auch, dass man in Osteuropa nie "Osteuropa" sagt, sondern immer nur "Zentral-Europa". (Auf der Website von SkyEurope: central europe, im Ungarischen középi európa.) Seh ich das falsch, oder liegt das eher im Osten als zentral?

So, ich höre jetzt mal wieder dem Vortrag zu! Zum Abschluss mache ich euch noch auf die gerelaunchte (und super gewordene) Webseite der Band von meinem Stiefbruder Raoul aufmerksam.

1 Kommentare:

Anonymous Anonym meint...

Liebe Liebende,
Ich glaube, dass der Ausdruck "Osteuropa" noch im Sinne "Länder hinter dem Eisernen Vorhang (wo alle sogar Russisch sprechen)" während dem Kalten Krieg verwendet wurde, meistens von den USA der Ignoranten propagiert. Seitdem ist schon viel Wasser der Donau 'runtergeflossen! -wie das wir Magyaren zu sagen pflegen. Also, bitte update-en...Europas Ostgrenze ist das Ural-Gebirge in Russland. Der Kontinent liegt also zwischen Irland und dem Ural (Atlanten holen, Amazon.de empfiehlt: Diercke. Die Welt in Karten www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3075092738/ref=pd_bxgy_text_1/303-2146371-2437012)..teilt ihn nach Belieben ein. :)
Liebe Grüße aus der Perle der Donau,
T

10.5.06  

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Montag, Mai 08, 2006

Live aus dem Flugzeug

Italiener sind ja echt geil. Ich sitze gerade in der SkyEurope Maschine von Ferihegy nach Bergamo, und die ist natürlich voller Italiener. (SkyEurope ist Mitteleuropas erste Billigairline. Unten seht ihr mein Flugzeug.) In der Sicherheitskontrolle war so eine ältere Frau vor mir, die hat einfach ihr Handy nicht aus der Hand gelegt. Sie hat also die ganze Zeit gequatscht und gequatscht, bis sie irgendwann aufhören musste, weil das Handy natürlich auch durchleuchtet werden sollte. Da hat sie also kurz auf Italienisch gesagt: "warte mal eben", das Gerät aufs Band gelegt, um es hinten wieder in die Hand zu nehmen und weiterzuquatschen. Statt zu quatschen schlage ich jetzt die Flugzeit mal mit Schreiben tot. Wer weiß, wann ich das nächste Mal dazu komme auf dem Workshop!


Ich habe eine ganz tolle Nachricht, über die ihr euch sicherlich auch so freuen werdet, wie ich: endlich habe ich einen weißen, breiten, used-look Ledergürtel wie ich ihn schon seit Monaten suchte! Gefunden bei einem Laden im Westend, der Mall bei mir um die Ecke. Der Gürtel war leider zu lang, deshalb musste ich ihn kürzen. Dazu brauchte ich einen Schraubenzieher, und so habe ich endlich mal meine Nachbarn kennengelernt. Als ich klingelte, kam der Sohn an die Tür. Ich hatte ja zum Glück in dieser Woche in der Ungarischstunde gelernt, was "Schraube" heißt. Und da "Ziehen" sowieso auf der Hälfte der Türen steht und das Ungarische in der Lexik zu 98% genau so funktioniert wie das Deutsche, konnte ich direkt um einen Schraubenzieher bitten. (Natürlich hatte ich es zur Sicherheit vorher nochmal nachgeschaut.) Auf die Gegenfrage "Kreuz oder Schlitz?" war ich dann so spontan nicht vorbereitet (obwohl sie im Nachhinein betrachtet vorhersehbar war), so dass ich nur meinen tollen neuen Gürtel hochhielt und auf die Schraube an der Schnalle deutete und so etwa sagte wie "hier aufmachen ich müssen". Ich habe mir dann Zeit genommen, um den Gürtel ordentlich auf die richtige Länge zu bringen (es gibt nämlich nichts ärgerliches als einen etwas zu kurz geratenen Gürtel, ist mir letztes Jahr mit meinem Lufthansa-Meilen-Joop-Wendegürtel passiert). Als ich den Schraubenzieher zurückbrachte, war irgendwie die ganze Familie auf der Galerie, die sie in dem Bereich vor ihrer Wohnung gerne mal zum Balkonersatz umfunktionieren. Irgendwie hate ich das Gefühl, die waren neugierig und fanden mein Pidgeon-Ungarisch drollig.


Beim Gürtelkauf habe ich auch das erste Mal meine neue K&H Visa Electron Karte benutzt. Dabei ist etwas merkwürdiges passiert: ich habe mich irgendwie bei der Geheimzahl vertippt (es war ja auch das erste Mal), das aber gemerkt und "Cancel" gedrückt. Ich versuche also, die Frau an der Kasse auf Ungarisch darauf hinzuweisen, dass sie den Vorgang wohl nochmal einleiten muss. Sie sagt nur "Kein Problem." Ich dachte, ich hätte die Message nicht rübergebracht und sage nochmal: ich habe den falschen Code eingegeben und dann "Cancel" gedrückt. Sie guckt etwas irritiert, sagt: "Ja ja, kein Problem" und hält mir einen Zettel hin, den ich unterschreibe... und dann bekomme ich den Gürtel ud gehe. Ohne Geheimzahl!

Das passt wunderbar mit dem Erlebnis zusammen, das ein sehr spezieller Freund von mir letztens hatte. Ich glaube, die Sache ist ihm peinlich. Ich nenne also den Namen nicht. Ihm wurde also das Portemonnaie geklaut, inklusive EC-Karte. Er hat die Karte innerhalb von einer Stunde sperren lassen. Am darauffolgenden Montag rief ihn seine Bank an: es war mit der EC-Karte eingekauft worden. Ein Paar Schuhe bei Deichmann. Und am nächsten Tag wieder: Schuhe bei Deichmann, und etwas beim Kaufhof. Und später in der Woche noch einmal. Da denkt man also, eine Karte würde sich sperren lassen. Mitnichten: es wird beim Einkauf eben nicht an einer zentralen Stelle überprüft, ob die Karte gültig ist. Nichts ist, wie es scheint! Das System ist der Fehler!

Ich habe ja schonmal erwähnt, dass die (bürokratischen) Regeln in Ungarn zwar streng sind, dass aber irgendwie immer noch irgendwas geht, wenn es eigentlich nicht mehr geht. Gestern hatte ich mal wieder einen ähnlichen Fall: Tamás und ich wollten ja ins Rudas-Bad zur Freud-Lesung. Vor Ort stellte sich natürlich raus, das es eine Riesenschlange gab. Man hätte die Tickets im Vorverkauf holen sollen. Wir sind also um die Ecke ein Bier trinken gegangen, und kamen nach einer Dreiviertelstunde wieder. Da hatte die Veranstaltung schon angefangen, also war keine Schlange mehr da, aber das Bad war voll. Wir sind also zur Kasse und haben gefragt, ob wir noch reinkönnen. Die Antwort war natürlich "Nein", es gäbe keine Umkleidekabine mehr. Wir haben uns also im Vorraum erstmal hingesetzt und beratschlagt, was wir jetzt tun sollen. Und zwei Minuten später ruft der Badewart uns zu, ob wir uns eine Kabine teilen würden, dann könnten wir kommen. Haben wir natürlich gemacht und so noch einen Teil der (etwas merkwürdigen) Freud-Performance im Schwefeldampf des türkischen Bades mitbekommen. Wir hatten ehrlich gesagt nicht viel verpasst, war mein Eindruck.

Die Käsesandwiches von SkyEurope schmecken widerlich.

Auf jeden Fall ist das nicht das erste Mal, das ich mit etwas Hartnäckigkeit doch noch erreichen konnte, was ich wollte. Ein anderes Beispiel: vor drei Wochen bin ich mit meinem französischen Kollegen Vincent zu den Französischen Filmtagen gegangen. Wir wollten "Les temps qui changent" mit Dépardieu und Deneuve sehen. Ich war zuerst da, gehe also zur Kasse und frage nach Tickets. Auch in diesem Fall war es so, dass es vielleicht schlauer gewesen wäre, den Vorverkauf in Anspruch zu nehmen, denn die Antwort war, es sei voll - keine Tickets mehr. Aus irgendeiner Intuition heraus stelle ich mich dann nochmal an der anderen Kasse an. Das hätte ich in Deutschland bestimmt nicht gemacht. Ich meine, wenn die Frau in den Computer guckt und sagt, es sei voll... Ich warte also, bis das ungarische Pärchen vor mir die Kinokarten für den nächsten Monat gesammelt kauft und dafür gefühlte drei Stunden braucht, und als ich dran bin sagt mir die andere Kassiererin: sie haben Glück, sie bekommen die letzten beiden Karten! Ich habe dann beschlossen, mich lieber auf den Film zu freuen als mich über die erste Kassiererin aufzuregen.

Gut, böswillige Menschen können jetzt einwenden, dass die ungarischen Kassiererinnen einfach nicht mit Computern umgehen können, aber so negative Vibes kommen mir nicht in die Tüte!

Ich weiß ja nicht, ob es so schlau ist, immer Clubmusik zu hören. Da bekomme ich Heimweh nach Berlin. Gerade pluckert Booka Shade "Night Falls" auf meine Ohren und ich möchte sofort in der Panoramabar sein. Wäre lustigerweise auch jetzt genau die richtige Zeit.

Unter mir gleiten die schneebedeckte Alpen vorbei, gleich bin ich mal wieder in Euroland und habe nicht mehr das Problem mit dem Geld. (Obwohl ich in Italien wahrscheinlich genau damit ein Problem haben werde, dass ich sofort weiß, wie teuer alles ist.) Also, bis demnächst, arrividerci!

PS So ein Dreck. Ich sitze jetzt in Bergamo auf dem Flughafen, und Heiko & Co verspäten sich. Da bin ich doch glatt mal bereit, den Apothekerpreis für WLAN am Flughafen zu zahlen, um meinen Flugzeug-Post zu veröffentlichen. Denkt Ihr, Vodafone Italien bekommt es hin, eine funktionierende Website zu bauen, auf der ich meine Kreditkartennummer eingeben kann, um dann schön teuer zu surfen? Nee, nich die Digos. Ouh Mann. Gott allein weiß also, wann ich jetzt ans Netz komme. Ich hoffe mal, heute abend.

PPS Wer als erster errät, welche Ikone man auf der Statue oben in der Nähe des Rudas-Bades sieht, verdient sich damit eine Flasche Unicum!

2 Kommentare:

Anonymous Anonym meint...

Ciao Signore Italiano,

Come stai a Como?

also, ich mag Unicum (Unicum NEXT! sogar) aber es waere unfair von mir die Antwort auf Dein Raetsel zu geben...

T

8.5.06  
Anonymous Anonym meint...

Hallo Hans,

bin gerade dabei, nach langer Pause Deinen Blog aufzuarbeiten und ich muss sagen, da kommt mir doch ab und an das Bp-weh hoch. Hach...

Habe zwar selbst noch einen Unicum zu Hause, den mir meine Mitbewohnerin Erzsi damals schenkte, aber da diese Namensgleichheit doch ein zu erstaunlicher Zufall ist, um ihn unerzählt zu lassen, will ich mich doch Deinem Rätsel widmen:
Ist das nicht die herzallerliebste Sissi (Erzsébet)?

Gruß, Kathrin (aus der Böckhstr)

PS: Im Gegensatz zu Tamás kenne ich Unicum NEXT nicht, was ist das denn? Klingt so nach Beck´s Gold...

14.5.06  

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Samstag, Mai 06, 2006

Kuschelhasen

Jetzt habe ich soviele schöne Sachen, über die ich berichten will, aber leider keine Zeit! Ich war heute nämlich zunächst einmal erst spät aus dem Bett (wegen meinem späten Besuch mit Georg beim gekachelten Badezimmer letzte Nacht) und dann voll beschäftigt mit meinem fiesesten Review bis dato (aber natürlich nur mit gerechtfertigter Kritik) und weiterem Zahnspangenkram. Vielleicht komm ich morgen auf der Reise nach Italien dazu, alles aufzuschreiben. Bis dahin weise ich noch darauf hin:
Kuschelhasen für zärtliche Stunden warten auf iLove.de
Ist das nicht beruhigend? Habe ich gerade auf GMX gelesen. *kicher*

So, und jetzt schnell nach hause und Badesachen geschnappt für die Freud-Lesung im türkischen Bad!

Donnerstag, Mai 04, 2006

Mein Namenstag!

Also ich bin ja sehr enttäuscht. Heute ist mein Namenstag und nur einer hat mir gratuliert. Ein Ungar natürlich. Für meine anderen Freunde gilt wohl: aus den Augen, aus dem Sinn. Na toll! Ihr habt aber noch eine Chance, es wiedergutzumachen: heute war Flórián, János ist am 26. Juni. Also merken!


War das eine Aufregung heute in der (letzten) Ungarischstunde. Zunächst war es mir gar nicht aufgefallen, aber der Baulärm, der uns die letzten 4 Wochen permanent belästigt hat, war heute auf einmal nicht mehr da. Irgendwann hat Tibor, unser Lehrer, dann erzählt, was los war: auf der Baustelle zwei Häuser weiter ist gestern ein Unfall passiert. Das Gerüst ist eingestürzt und fünf Bauarbeiter sind runtergefallen. Die sind zwar noch im Krankenhaus, aber zum Glück nur leicht verletzt. (Sogar die kostenlose Zeitung metro, die ich allmorgendlich lese, berichtete auf Seite 1.) Die Polizei hat das allerdings zum Anlass genommen, mal nach den Papieren der Bauarbeiter zu schauen und siehe da: zwei der fünf hatten gar keine Papiere. Jetzt wird erstmal nicht weitergebaut... diese Details stammen von der Pförtnerin. Klar, dass die alles weiß, was am Madách Imre tér so passiert, wo unsere Sprachschule ist. Oben seht ihr den Ort des Geschehens vom Raucherbalkon aus fotografiert.

A propos Sprachschule: manche Dinge erledigen sich von alleine. Ich musste nicht mehr lange überlegen, was ich mit dem Sprachkurs mache, als die beiden Russinnen erzählten, dass sie beide nicht weitermachen. Die sind noch die Leistungsträger gewesen, und mit den anderen beiden aus Ex-Jugoslawien ist mir das nichts. Da gehe ich lieber nochmal zu Zita. Es ist zwar etwas teurer, aber das leiste ich mir! Ich habe es mir auch bislang ziemlich verkniffen, über die schwangere Zorica zu lästern, die ich immer so doof fand. Ist das eventuell noch ein funktionierender Instinkt und finde ich sie gar nicht doof, weil sie immer Englisch redet in der Ungarischstunde, sondern, weil sie schwanger ist?

Es gibt ein Erfolgserlebnis: ich habe gestern die ersten 1000 Worte aus meinem English-Hungarian Vokabeltrainer durchgehabt. Jetzt kann ich es wie im Traum herunterbeten: függ hängen, független unabhängig, összefüggés Zusammenhang... ist das nicht toll? Das lohnt sich wirklich, denn mehrmals am Tag begegnet mir eine Vokabel, die ich gerade erst gelernt habe - ich verstehe also etwas, was ich zwei Tage vorher nicht kapiert hätte. Wie gesagt, wird Zeit, dass die Lernkurve endlich abflacht.

Ich schwanke sowieso immer in meiner Einschätzung dessen, was schwerer ist: Mathe oder Ungarisch? Im Moment tendiere ich zu Mathe. Heute war ich mal wieder bei András. Ich habe sogar ein Lob bekommen für eine Übungsaufgabe, die ich gelöst hatte. Die kam mir gar nicht so schwer vor, aber immerhin. Der Punkt war wohl, dass er mir nicht gesagt hat was rauskommt und mich den Beweis hat finden lassen, sondern dass ich selber drauf kommen musste. Also auf den Beweis und auf das, was überhaupt zu beweisen ist. Falls es jemanden interessiert: Bei welche Graphen kann man die Knoten beliebig in zwei gleichgroße Teilmengen aufteilen und hat immer ein perfektes Matching, dass nur Kanten zwischen den beiden Mengen benutzt?

Ich habe nicht mal neue Übungsaufgaben bekommen, sondern eine richtige Aufgabe. Ich soll ein neues Paper über die Berge-Conjecture für ihn reviewen und dabei noch versuchen, den Beweis kürzer und eleganter zu machen... aiaiai, Himmel hilf. A propos reviewen, ich stelle gerade fest, dass es viel schwerer ist, einen negativen review zu schreiben, als einen positiven. Das Paper, das ich vorgestern abend noch gelesen habe, war aber auch ein zusammengekloppter Mist. Nur Mühe hatten sie sich schon gegeben, deswegen will man ja konstruktive Kritik üben...

Ich merke, dass ich anfange, euch zu langweilen. Wird Zeit, dass mal wieder was passiert. Aber das wird es! Erstens habe ich am Wochenende tolle Sachen vor (einen Trinken gehen mit meiner Balett tanzenden Vermieterin, der gerade der Zeh amputiert wurde, im gekachelten Badezimmer vorbeischauen mit Georg, Lesung und Performance über Sigmund Freud beim Nachtbaden im Rudas) und zweitens fahre ich am Sonntag für fünf Tage nach Italien! An den Comer See! Da ist ein Workshop, auf dem ich alle meine Kollegen wiedertreffe, ich werde aber vielleicht auch mal bei olle George (Clooney) vorbeischauen.

Übrigens, solche ansatzweise psychedelischen Erfahrungen kommen raus, wenn man meine Nokia-Kamera tagsüber im Nachtmodus benutzt:


Zum Abschluss eine Liste meiner kleineren technischen Schwierigkeiten:
  • Habe die falsche TAN-Liste fürs Online-Banking mitgenommen. *argh* sowas doofes. Der Kundenbetreuer bei der Sparkasse war aber ganz nett. Ist nur ein ziemlicher Aufwand gewesen.
  • Telefonbanking bei K & H, meiner ungarischen Bank, ging auch erst nach größeren Mühen und nach einem längeren Besuch in der Filiale. Die Frau dort war die personifizierte Unfähigkeit.
  • Wieso geht das Ethernet in meinem Büro immer noch nicht?
  • Mein WAP ist ausgefallen, aber nicht ohe eine Vorankündigung per SMS auf ungarisch. Nur, wenn ich die Nummer da anrufe, dann ist das ganze Menü auf ungarisch, und das ist mir zu hoch! Also bin ich auf Entzug...

1 Kommentare:

Anonymous Anonym meint...

Also ich erinner mich nicht daran, dass Du mir in den letzten 25 1/2 Jahren, die wir uns kennen, jemals zum Namenstag gratuliert hast ;-)

5.5.06  

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Dienstag, Mai 02, 2006

Insel der Schmerzen

Ja ja, so lieb ich das: da habe ich sogar ungarische Kommentare im Gästebuch. Jetzt denkt ihr sicher alle, ich bin ganz fit im Ungarischen und so. Da lasse ich euch mal in dem Glauben... und erzähle nicht von den dunklen Stunden, wo ich eine Zeitung aufschlage und keine Überschrift auf der ganzen Seite verstehe. Oder wo mich jemand etwas kindereinfaches fragt und ich nur Bahnhof verstehe. (OK, bei den Bettlern in der Strassenbahn täusche ich es manchmal auch vor.)

Ich muss mir gerade überlegen, ob ich den Kurs weitermache, der in der nächsten Woche ausläuft. Ich weiß nicht... jeden Morgen um halb acht aufstehen ist schon krass, und wenn ich dann erst mittags im Büro bin, ist damit der Abend auf jeden Fall gelaufen. Dummerweise gibt es keinen anderen Kurs in meiner Stufe, und ich müsste wieder Einzelunterricht nehmen. Das wäre dann teuer, aber dafür mit Zita, meiner Lieblingslehrerin. Ihr seht, ich bin unentschlossen.


Heute tut mir alles weh, denn gestern war ich -- zum ersten Mal seit fast zwei Jahren -- joggen. Das Setting ist super: auf der Margareteninsel gibt es eine schöne Laufstrecke, mit so einer Arte Tartanbahn, aber eben nicht im Kreis, sondern einmal um die Insel, was eine gute Distanz ist. Das Luftbild der Strecke von meinem Zuhause siehe oben. Und nochmal für die, die es nicht mitbekommen haben: Das Bild kommt in groß, wenn man raufklickt! Man hat auf jeden Fall eine tolle Aussicht, die Luft ist gut, einfach super. Nur bin ich es eben nicht gewöhnt. Aua! Ich will das jetzt auf jeden Fall öfter machen, denn es hilft auch gut gegen das Sonntagabend-Phänomen. (Das, was letzte Woche eingetreten war: Samstag saufen, Sonntag auschlafen, Sonntagabend nicht einschlafen können, Montag tot sein, am Ende der Woche gar nicht mehr können.)

Unser Paper ist so gut wie fertig... nur wurde die deadline um zwei Wochen verschoben. Das ist im Prinzip kein Problem, aber das heißt auch, das das Ding eben immer noch rumhängt. Und da bekomme ich eine Mail, ob ich an den Review bis letzte Woche gedacht habe. AAAH! Muss jetzt also nach hause und noch ein Paper reviewen. Das heißt: erstmal lesen. Himmel hilf!

Montag, Mai 01, 2006

Also, tatsächlich war es ganz lustig auf der weißen Party. Fast alle waren ganz in weiß gekleidet. Dazu hat sogar House-Musik gepasst, die ich eigentlich nicht mehr so recht mag, seit ich in Barcelona davon innerhalb eines Jahres eine Überdosis für ein ganzes Leben hatte. Und ich sah so aus:


Sieht man das tolle Panorama? Das im Hintergrund ist die Donau, denn die Party war in der Burg, und vom Main-Floor aus hatte man einen 1A Blick! Es war allerdings schon ein bißchen merkwürdig, von Kopf bis Fuß in weiß durch Budapest zu gehen.

Ich sitze gerade im California-Coffe und ärgere mich total, dass die scheinbar nur noch HTTP-Trafic durchlassen. Damit ist alles, was ich so gerne mit meinem Rechner mache (SSH, IMAP, FTP) gestorben und ich kann hier nicht mehr arbeiten. Außerdem warten Georg und Bálázs, wir wollen noch ins Mystery auf einen Sprung. Deshabl belibt mir für heute nur noch eine wichtige Aufgabe: ich verleihe feierlich einen

Orden an Susanne

für aufopferungsvolles Halten der Stellung in der Graefe 14, fürs Hinterherschicken meiner wichtigen Post und vor allem: fürs Putzen meines Kühlschrankes. Ich hatte dummerweise ein Sixpack Bier und eine halbe Packung Parmesan dringelassen, den Stecker gezogen und die Tür zugemacht. Es ist mir schleierhaft, wie das passieren konnte, denn ich weiß eigentlich, was mit dem Kühlschrank passiert, wenn man das macht. Auf jeden Fall hatte Susanne Interessantes darüber zu berichten, wie die Pappe des Sixpacks aussah. Vielen Dank nochmal!

1 Kommentare:

Anonymous Anonym meint...

hans, das wäre doch nicht nötig gewesen! ich bin sehr, sehr gerührt und wie du siehst, verfolge ich aufmerksam jeden deiner einträge.
es grüßt dich auf das herzlichste
deine liebe nachbarin

3.5.06  

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