Mittwoch, Mai 24, 2006

Subways

Die Worte "Fábian Csaba ist zwei Zimmer weiter gezogen" gehen mir zwar mittlerweile leicht über die Lippen, weil jeden Tag mindestens drei Studenten in das neue Zimmer hier kommen und den suchen. Aber warum ist das denn eigentlich nicht zu schaffen, ein Subway-Sandwich auf ungarisch zu bestellen? Gestern erzählte Alex, dass dieser Trend der 1000 Auswahlmöglichkeiten (wie z.B. bei Starbucks) den Leuten das gute Gefühl geben soll, viele Entscheidungen getroffen zu haben. Für mich stellt er im Moment noch immer ein unüberwindbares Hindernis dar. Heute hätte ich es fast geschafft! Ich weiß jetzt nämlich schon, wie man richtig sagt, welches Brot man will. (Nämlich ungefähr so, wie man fragt ob bestimmte Schuhe auch in 42 da sind.) Ich war auch ganz super drauf weil ich gerade wieder aus der Stunde mit Zita kam.

Ich gehe also an den Anfang der Subways Theke und sage zu dem netten Mädel: "Ein langes BMT bitte mit italienischem Brot." Gut. Sie tut das Zeug in das Brot. Dann der Schock. Ihre Kollegin steht daneben, ebenfalls mit einem angefangenen Sandwich vor sich, der Typ vor mir verlässt aus irgendeinem Grund die Schlange und die andere Frau fragt mich - mit einem fremden Sandwich vor sich und offensichtlich darauf Bezug nehmend - , ob ich alle Salatzutaten drauf haben will. Ich überblicke die Situation nicht recht und bin auf dem falschen Fuß erwischt - geistesgegenwärtig antworte ich aber: "Das ist nicht mein Sandwich." Sie überlegt, ich gewinne Zeit. Einen Augenblick später die tragische Wendung: die erste Kollegin trägt mein Sandwich um die zweite Frau herum, aber die zweite übernimmt. Und damit war ich von dem netten jungen Mädchen bei einer älteren Frau gelandet, die leise sprach, nuschelte und mich grundsätzlich nicht anschaute wenn sie mir ihre Fragen stellte. Die nächste: ob ich also allen Salat will - locker pariert. Wollte ich. Dann eine, die ich erst nicht recht blickte... Oliven? Ja klar, Oliven. Nochmal gut gegangen. Ich bin fast am Ende der Theke. Nur noch die Frage der Soße. Senf... und Mayo. Proaktiv beantwortet, jetzt kann nichts mehr passieren, wenn sie mich fragt, ob ich was trinken will, weiß ich, wie ich verneine... Aber dann. Ich dachte erst sie meint mich jetzt nicht, sie sprach auch nur halb laut und schaute mich nicht an... als ich realisiere dass sie mich doch meint und nochmal fragt ist das Adrenalin bei mir schon zu hoch, ich schaue etwas überfordert, sie fragt nochmal, ich bin ratlos, dann fällt der Groschen: Mitnehmen oder hier Essen? Mitnehmen! Mitnehmen! Aber neeeeeein...

Zu spät. Ich habe wieder mal versagt. Sie wechselt in ihr gebrochenes Englisch. Onethousandandtwentysix Forint Please. Köszi. Fuck Off.

Die Moral von der Geschicht: Ungarisch ist wirklich schwer und ich werde es nicht fließend oder auch nur passabel sprechen, wenn ich wieder nach hause komme. Aber gleichzeitig habe ich in der Stunde mit Zita insgeheim beschlossen: ich mache weiter. Ihr könnt mich mal. Ist mir egal, wenn das für nichts gut ist auf der Welt.

3 Kommentare:

Anonymous Anonym meint...

Flori, ich bin stolz auf dich! mach weiter!
Außerdem ist das doch zu was gut, denn wie könntest du sonst so schicke sachen wie köszi und bolond und agaskodo teliverek sagen. Und alles hübsch mit Akzenten dekorieren. Die hab ich jetzt mal weggelassen, das überlass ich lieber den Profis. Und dir. Was ja das Gleiche ist...(schleimspurrrrrrr...)

24.5.06  
Anonymous Anonym meint...

oh mann, ich entschuldige mich für meine unentschlossene art der groß- und kleinschreibung im vorherigen kommentar. geh ab jetzt mal auf nummer sicher und schreib nix mehr groß. so.

24.5.06  
Anonymous Anonym meint...

Jancsi,
Soha ne add fel!
Zu den Arschlöchern, die für Dich keine Geduld haben sag' einfach nur "nyasgem" ... aber dann lauf!
Csak így tovább!
T

25.5.06  

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