Sonntag, Mai 28, 2006

Gerhartberg


Die Sicht vom Géllert-Berg ist wirklich phänomenal. Von unten sieht er gar nicht so hoch aus, aber man überblickt die ganze Stadt aus der Vogelperspektive. Der Hügel ist übrigens nach St. Gerhart benannt, der die Ungarn damals christianisieren wollte. Als altes heidnisches Reitervolk mit Stammesriten etc. haben die davon irgendwann die Nase voll gehabt und den guten Gerhart dann kurzerhand in ein Fass gesteckt, in das sie vorher Nägel geschlagen hatten (von außen nach innen), und das Fass den besagten Berg hinunterrollen lassen bis in die Donau. Das war das tragische Ende eines Heiligen...

Auf den Weg nach oben hat mir Tamás meine neuen ungarischen Lieblingswitze beigebracht. Der erste verdeutlicht, wie wichtig die Längen der Vokale sind. Sagt man nämlich statt egészségedre einfach egész seggedre, dann heißt das nicht "Prost" sondern "Auf deinen ganzen Arsch." Ha ha haaaa! Genau mein Niveau. So wie der zweite Witz: Wie heißt der deutsche Rentner? Hans Régenkurt! Ha ha haaa. Ach so: régen kurt heißt "es ist lange her, dass er gepoppt hat." Auf diesem Niveau bewege sich also meine Sprachkenntnisse. Reicht eigentlich auch schon.

Oben auf dem Berg ist auch eine Art Fotoausstellung, Budapest im Wandel der Zeiten. 1945 haben wir Deutschen es in einem eher schlechten Zustand zurückgelassen. Die Kettenbrücke sah z.B. so aus:

Kein Wunder, dass man vor Freude gleich ein Freiheitsdenkmal gebaut hat und da ganz oben aufgestellt hat. Das ist auch wirklich imposant:


Noch zum Thema Niveau: gestern ist mir aufgefallen, dass ich das ganzseitige Interview mit Halle Berry eigentlich in einem Rutsch durchlesen und verstehen konnte, wogegen schon ein kleiner Artikel über die von der neuen Regierung geplante Verwaltungsreform ohne Wörterbuch gar nicht und mit mehr schlecht als recht zu bewältigen ist. Gut, ihr werdet - zu recht - sagen, das Halle Berry auch nichts tiefschürfendes zu berichten hat. Ich glaube trotzdem, ich sollte davon absehen, die innenpolitische Berichterstattung aus Népszabadság mehr als oberflächlich zu studieren. Außenpolitik geht auch viel besser; den Artikel über Volker Beck in Moskau konnte ich eigentlich auch schon prima lesen. Musste nur schnell nachschauen nach ver "schlagen" und szélsőségesek "Extremisten."


Ich habe mich übrigens gründlich getäuscht, was das Budapester Wetter angeht. Ich war davon ausgegangen, in ein südliches, mediterranes Klima zu gelangen und einen der schönsten Frühlinge überhaupt zu geniessen. Stattdessen regnet es heute schon wieder - wie vorgestern auch - und die Temperaturen sind unter 20°. OK, ich weiß, dass es in Berlin zur Zeit schlimmer ist.

Anonsten nur ein paar Neuigkeiten
  • Habe gestern den "Da Vinci Code" gesehen, war dann etwas verwirrt. Wer hat warum wen angerufen und warum wusste dann der andere dass der eine gar nicht wegen dem Gral da war und was hatte nochmal das Opus Dei damit zu tun?
  • Ich glaube, ich bin der Berge-Conjecture auf der Spur... das wäre super. Hatte vorgestern unter der Dusche eine Eingebung. Wenn das stimmt, hat sich mein Aufenthalt hier auf jeden Fall gelohnt.

1 Kommentare:

Anonymous Anonym meint...

vergiss den da vinci code. über so nen schlechten film muß man sich nu echt nicht den kopf zerbrechen. lies lieber das buch, das ist gut.

31.5.06  

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