Sven Väth!
Mein Nightlife-Lichtblick wird konkret: am nächsten Samstag legt Sven Väth in Budapest auf, und ich geh hin! Das war mir schon klar, seit ich letzte Woche das Plakat gesehen habe. Heute wurde es sogar noch besser: die bezaubernde Diána kommt mit. Das ist die nette junge Dame, über deren Englisch ich in Berlin so froh war. Mit ihr habe ich per Telefon die Wohnung klargemacht. Heute habe ich die nächste Miete bezahlt, und wir kamen auf das Nachtleben im allgemeinen zu sprechen. Sie wollte mir erst nicht glauben, dass es in Berlin besser sei, als in New York. Dann fiel uns beiden auf, dass wir zu Sven Väth gehen wollen, und jetzt gehen wir zusammen! Georg wollte auch mit. Hach! Etwas suspekt ist mir nur, dass der Club keine Website hat. Hyperspace. Na ja, mit den Namen sollten die sich hier nich mal was einfallen lassen. Ich hoffe, wir kriegen noch Karten! Jippie! So ein Lichtblick tut gut, nachdem ich die ganze Woche nur Paper schreibe und über exakte Matchings in Graphen mit rot-blau-gefärbten Kanten nachdenke. Mein alles überstrahlender Lichtblick ist natürlich nach wie vor, heute abend Martin vom Ferihegy abzuholen.
Ich muss jetzt nochmal auf die Budapester Verkehrsbetriebe zu sprechen kommen. Die sind ja wirklich toll, sogar in der Nacht kommt alle zehn Minuten ein Bus, der mich genau so schnell wie die Tram von der Uni nach hause bringt. (Dass es da drin dann nach Kotze stinkt, ist bestimmt nicht deren Schuld.) Aber mein konkretes Thema sind eigentlich: die Kontrolleure. Die sind ulkig. In Tram und Bus tauchen die niemals auf. Dafür aber in der U-Bahn. In Budapest ist es so, dass ein Einzelfahrschein nicht zum Umsteigen berechtigt. Das verpeilen viele Touristen, weshalb sie lohnendes Ziel für Kontrollen sind. Die 7 oder 8 Euro, die es Strafe kostet, haben die eh locker sitzen. Also rotten sich die Kontrolleure logischerweise am einzigen Umteigebahnhof - Deák Ferenc tér - zusammen. Genau da ist meine Sprachschule, also bin ich da jeden Morgen. Ich habe zu dem Thema mal ein paar Guerilla-Shots vorbereitet. (Ich bin davon ausgegangen, dass die sich nicht so gerne fotografieren lassen bei ihrer Arbeit.)
Die armen Kerle stehen echt immer, immer, immer da. Und immer in einer größeren, gelangweilt aussehenden Gruppe. Meistens heißt es dann "Ticket control" auf englisch. Ich weiß nicht, wie man so einen Job überstehen kann. Es gibt aber Leute, die hier schlimmer dran sind: die Zettelverteiler. Das ist hier irgendwie der Billigjob Nummer eins. Die stehen in der Innenstadt überall. Ich versuche schon immer geflissentlich, keine Hand frei zu haben, aber diese Leute sind hartnäckig. Die scheinen nach verteilten Zetteln bezahlt zu werden. Das ist hier ofensichtlich als Marketinginstrument der letzte Schrei, wobei ich ir nicht vorstellen mag, wieviele Tonnen sinlos bedrucktes Papier das ist. Das lesen doch höchstens 10% der Leute!
Es gibt hier natürlich dann noch jede Menge Leute, die schlimmer dran sind als U-Bahn-Kotrolleure und Zettelverteiler, weil sie gar keine Arbeit haben oder gar obdachlos sind.
Mit dieser nachdenklichen Note wünsche ich allen frohe Ostern!
1 Kommentare:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kontroll
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