Samstag, April 08, 2006

Room with a View

Gestern habe ich - glaube ich - echt den großen Wurf gemacht: ich habe jetzt ein Büro mit Blick auf die Donau! Das ist doch viel besser als der Innenhof, oder? Ich habe mich gestern auch wieder in Computerenthaltsamkeit geübt, mich von den Fluten der Donau in Tranceartige-Mathezustände spülen lassen und tatsächlich noch eine Übungsaufgabe von András gelöst! Jippie! Der einzige Haken an der Sache: das ist das Büro von Professor András Prékopa. Der ist zwar in den USA und höchstens zweimal im Jahr in Budapest, aber wenn er kommt, dann wird es ungemütlich. Das weiß ich von meinem holländischen Kollegen Dion, der das Glück hatte, in eben diesem Büro zu sitzen, als Mr Prékopa zu seiner Weihnachtsvisite kam. Dion wurde wohl ziemlich angeblafft und hatte zwei Minuten Zeit, sein Zeug da rauszuschaffen und aufzuräumen.

Gestern war meine letzte Ungarischstunde mit Zita... sie war wieder reizend und hat mir auch erlaubt, ein Foto von ihr zu machen. Am Schluss hat sie sogar gesagt, dass ich eigentlich nur zwei Fehler regelmäßig mache: indefinite Konjugation vor Objektnebensätzen und dritte Person Singular der Vergangenheit ohne Bindevokal. Fand ich ja bezaubernd von ihr. War aber bestimmt heftig untertrieben. Na ja, am Abend habe ich gleich noch ein bißchen geübt, mit ungarischen Bekannten von dem Französischen Kollegen von mir. Dabei ist mir aufgefallen, dass meine Sprachkenntnisse nicht ausreichen, um Ironie zu verstehen... Mann! Na ja, ab nächsten Montag geht das geregelte Leben erst richtig los. Dann heißt es jeden Morgen von acht bis Viertel elf: magyaróra... ich frag mich, wie ich das schaffen soll, wo ich in dieser Woche
kein einziges Mal vor halb zehn aus dem Bett gekommen bin.