Montag, März 27, 2006

Superstar Packing Problem

Die Ungarn sind ja nicht unkreativ: da hat doch tatsächlich ein Typ hier in seiner Doktorarbeit das Superstar Packing Problem gelöst. Darüber habe ich eben einen Vortrag gehört. Aber ich bin eine feige Sau: anläßlich dieses Vortrags habe ich mich den Leuten kurz vorgestellt, aber ich habe nicht mal einen Satz auf Ungarisch versucht. Ob das noch was wird? Aber ich weiß was: ich mach das wieder gut, wenn ich hier einen Vortrag halte. Ansonsten läuft mein erster Tag hier ungefähr so, wie erwartet: keiner interessiert sich für mich. Am Mittwoch habe ich dann einen Termin beim Professor Frank. Dann wird's vielleicht mal ein bißchen ernst. Bis dahin sitze ich in meinem provisorischen Büro und lese mich ein.

Da habe ich etwas Zeit zum telefonieren gehabt, und mit schneller Internetverbindung geht das richtig gut! Warum habe ich eigentlich nicht schon vorher mit Skype angefangen? Das unten ist übrigens mein Headset. Wahnsinn, dass man mit so einem kleinen Ding für 5 € so eine tolle Soundqualität bekommt!
Jetzt mal ein kleiner Exkurs in ungarischer Kultur: in Ungarn sagt man da wichtige immer zuerst. Das gilt besonders für den Satzbau. Außerdem betont man jedes Wort auf der ersten Silbe. Und beim Datum kommtz erst das Jahr, dann der Monat, und dann der Tag. Das ist doch so richtig was für Nerds. Siehe ISO 8601 Datumsformat. Der Beweis: diese Anzeigetafel in der Uni. Die ist ziemlich neu, wie das ganze Gebäude:
Und da sehen wir noch einen interessanten Teil unten: Ma Gábor névnap van = Heute hat Gábor Namenstag. Auf der Digitalanzeige! Es ist nämlich so, dass Namenstage hier wichtiger sind als Geburtstage, die Angabe gehört zum Datum dazu, so wie der Wochentag.

So, und an dieser Stelle fragen wir uns nochmal: was hab ich mir eigentlich dabei gedacht? Geh ich mal nach Ungarn und sprech ein bißchen Ungarisch? Denkste! Das war sowas von einer frustrierende Ungarischstunde eben. Vielleicht lag es daran, dass die Lehrerin kaum Englisch konnte. Eigentlich ja gut. Aber dann wollte sie wissen, was an UMTS denn so toll ist. Da hab ich ihr einen erzählt von Videotelefonie und schneller Internetverbindung. Worauf hin sie wieder wissen wollte, wozu das gut sei. Das dumme ist, dass ich da sprachlich etwas schlecht aufgestellt war. Ich habe dann immerhin noch sagen können, dass UMTS für sie nichts ist, wenn sie für eine schnelle Internetverbindung keine Verwendung hat. Das ist jetzt mal alles, muss dringend arbeiten und danach noch Ungarisch-Hausaufgaben machen. Mein Problem ist allerdings gerade, dass zwischen dem korrekten Lösen von Ungarisch-Hausaufgaben und dem parlieren über meine Arbeit oder sonst was noch Welten liegen. Oder war die Frau bloß blöd? Das Radio versteh ich sogar besser als die. *grmpfl*