Samstag, März 18, 2006

Pre-Med-Party

Deutsche Medizinstudenten in Budapest... ein Thema für sich. Man muss sich das in der Regel so vorstellen: Sohnemann war in der Schule etwas faul, so dass es nicht für einen Studienplatz reicht. Macht aber nichts, denn man hat ja Geld und schickt den Sprössling kurzerhand nach Budapest. Da kann er dann auf großem Fuß leben - es ist ja alles so schön billig. Das hat so ewas von einem perpetuierten Erasmus-Jahr. (Und ein Erasmus-Jahr ist bekanntlich eine perpetuierte Klassenfahrt.) Gestern war ich auf einer Party mit ungefähr 20 solchen Leuten... die Elite von morgen. Musste mich zwingen, nicht daran denken, wie sich Bekannte von mir ohne "von" im Nachnamen abrackern, um einen Studienplatz in Medizin zu ergattern.

Krass war es dann, als der ungarische Familienvater die besoffenen Anfang-Zwanziger über den Innenhof (den haben hier alle Häuser) anbrüllte, sie sollen bitte ruhig sein, sein Kind will schlafen. Der Typ arbeitet wahrscheinlich dreimal soviel wie noch vor vier Jahren, um sich seine schäbige Altbauwohnung leisten zu können. In der stehen aber ziemlich sicher keine neuen Ikea-Möbel aus dem 2005er Katalog, und frisch renoviert ist sie auch nicht. Ab diesem Punkt habe ich das Bier dann etwas schneller getrunken.

Damit hängt dann wohl auch zusammen, dass mein Main-Achievement von heute war, die Geschäftsöffnungszeiten in Ungarn herauszufinden. Es gibt hier kein Ladenschlussgesetz. Und trotzdem hat am Samstag so gut wie alles ab 15h zu! argh Zumindest gibt es einen 24h-Supermarkt 100m von meiner Wohnung.

Rätsel des Alltages:
  • Warum zeigt mir mein Handy gelegentlich beim U-Bahnfahren gelegentlich den Namen der Station an, an der ich mich befinde?
  • Warum haben Geldautomaten hier einen Kopfhöreranschluss?
  • Warum brummen die Boxen al seien sie völlig durch, wenn ich MP3s vom Rechner höre, aber nicht beim ungarischen Radio?