Montag, März 20, 2006

Drukker

Der Tag fing gut an: heute morgen kam ich zur Uni, wo erst mal die "Cost 293 Adonet Spring School 2006" losging. Solche Events fange mit der registration an, da bekommt man dann ein Namensschild und die Tagungsunterlagen und so. Heute gab es für jeden noch einen kleinen Bonus: eine kleine Flasche unicum. Das ist so etwas wie der ungarische Jägermeister, mit langer Geschichte. Ich hab mich mit den anderen Doktoranden erstmal totgelacht, denn das hab ich noch nie erlebt. Alkohol zum Start der Konferenz. Dazu passte dann aber, dass es abends bei der Reception zur Eröffnung erstmal Schampus oder wahlweise einen Wodka-Cocktail gab. Wie war das? Ungarn, die lustigste Baracke im Sozialismus? Glaub ich sofort! Unicum habe ich übrigens schon am Wochenende im "a capella" am Donauufer getrunken mit dem Pre-Med Georg, sehr lecker. Dennoch kann ich nur wirklich dringend davon abraten, bei Google images nach "unicum" zu suchen und dann das zwölfte Ergebnis anszuschauen (das erste, auf dem keine Unicum-Flasche abgebildet ist) . Pfui Teufel

Das bin ich vor der Uni am ersten Frühlingstag 2006 in Budapest! Das Wetter war so geil! Da hat der Name "Spring School" sich doch bezahlt gemacht. Ich muss nur dringend üben, wie ich Fotos von mir selber mache, auf denen ich gut aussehe. Dann habe ich auch meinen neuen Professor vortragen hören. András Frank. Der Typ ist echt von einem anderen Stern. Die erste Stunde konnte ich noch mithalten, aber danach wurde es irgendwie esoterisch, und ich glaube, das ging nicht nur mir so. Stellt Euch den Prototypen des zerstreuten Professors vor, gebt einen ordentlichen Schuß Sendungsbewusstsein dazu, und Ihr habt eine Ahnung. Und dabei ist der Mann so putzig, dass man ihn einfach mögen muss.

Auf jeden Fall wird das hier mal eine neue wissenschaftliche Erfahrung. Mit ein paar neuen Kollegen habe ich mich auch schon unterhalten, über die anstehenden Wahlen. Vor dem Frank sitzen übrigens die Katalanen. Leicht zu erkennen an dem leicht hippen Habitus (asymmetrische Frisuren bei den Frauen, schicken Klamotten, der einzige Mac-Laptop im Raum, nicht im Bild). Um über den Ungarisch-Frust hinwegzukommen, habe ich die bei der Reception gleich auf Katalan angequatscht und mir die nötige Bestätigung geholt. Die beiden und ihre drei anwesenden compatriotes waren gebührend angetan. Das zieht halt immer.

Ach so: drukker ist mein heutiges ungarisches Lieblingswort. Es kommt von drukkol, "die Daumen drücken" (wahrscheinlich Deutsches Lehnwort) und bedeutet: Fussballfan. Wird im Juni wichtig werde! én az német csapat drukkere vagyok = ich bin Fan von Deutschland!

1 Kommentare:

Anonymous Anonym meint...

hans, immer noch kein kommentar? dann jetzt ich: auch auf bild nummer 12 sehe ich nur eine unicumflasche. du siehst, im institut hab ich viel zeit! ansonsten: deine küche trocken, der briefkasten leer.
es grüßt deine treue nachbarin

21.3.06  

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