Sonntag, Juni 11, 2006

Telefongespräch mit einer Ungarin

Ich auf der Fischerbastei

Ich will meine Eltern im Hotel anrufen, statt meiner Mutter meldet sich aber die Rezeption, womit ich nicht gerechnet hatte.
"Hotel Délibáb, jó napot kivanok."
Ich, nach kurzem Verdutztsein also in meinem besten Samstagmittagungarisch:
"Ääähhh--- Guten Tag, ich würde gerne mit Zimmer 309 sprechen."
"Do you speak English?"
"Yeah."
"OK, that's better. Sorry. They left already."
Ich, etwas ungehalten:
"Why is English better???"
"Because I noticed that -- your Hungarian is (Pause) very good but also very slow."
Na da hat sie sich nochmal aus der Affäre gezogen. Ich habe es mir von Tamás anschließend bestätigen lassen: mein Satz war 100% korrekt! Szeretnék beszélni a 309-es szobával. (Gramatikalisch korrekt, meine Eltern wohnen tatsächlich in Zimmer 306.) Sowas würde einem in Spanien oder Frankreich nie, nie, nie passieren!

Meine Mutter fotografiert das unwirklich anmutende Licht-und-Schatten-Panorama auf der Burg. Sieht doch aus wie gemalt!

Hätte ich vaterlandsloser Geselle am Freitag auf Sieg für Deutschland getippt, wäre ich jetzt ganz vorne bei unserer Bürowette mit dabei. So bin ich nur im Mittelfeld, was meines Erachtens nach meinem (aus dem von Martin mitgebrachten kicker-Sonderheft bezogenenem) Fussballsachverstand nicht im mindesten gerecht wird! Nur ich wusste, dass Polen überschätzt ist! Muss dringend besser werden. Wer konnte denn ahnen, dass Schweden gegen Trinidad kein Land sieht?

Dafür war das Nachtbaden im Rudas gestern herrlich, auch meine Eltern waren ganz angetan. Und meine Berliner Freunde haben bei der Gleichheitsparade in Warschau ein Zeichen gesetzt und sind trotzdem heil da raus gekommen! Also alles super.